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Der Wunsch nach Wohneigentum steigt

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19. Januar 2021

Schauen wir auf das Jahr 2020 zurück, so stellen wir fest, dass die Pandemie kaum negative Auswirkungen auf den Verkauf von Immobilien hatte. Im Bereich Wohneigentum ist die Nachfrage gar gestiegen, so dass wir im letzten Jahr weitaus mehr Objekte und Grundstücke verkauften als bis anhin.

Keine Frage, die Pandemie hat unser privates und berufliches Leben tiefgreifend verändert. Alte Werte, Gewohnheiten und Konzepte wurden von heute auf morgen in Frage gestellt und Wirtschaftsökonomen prophezeien noch harte bevorstehende Zeiten. Gleichwohl scheint die Immobilienbranche, insbesondere der private Wohnungsmarkt weniger betroffen zu sein. Zwar bemerkten auch wir zwischenzeitlich eine grosse Unsicherheit seitens der Käufer- und Verkäuferschaft, doch bereits im Sommer erreichten wir bei den Eigentumsübertragungen wieder das Niveau des Vorjahres. Bis Ende 2020 wurde dieses sogar noch übertroffen. 

Der Wunsch nach Eigentum

Die Menschen haben während des Lockdowns erkannt, wie wichtig eine sichere Umgebung und das eigene Zuhause geworden sind. Der Wunsch nach einem Eigenheim hat seither rasant an Fahrt aufgenommen. Die Nachfrage nach Häusern mit viel Raum, einem Home-Office und grosszügigem Aussenbereich sind gestiegen. Dies nicht zuletzt auch dadurch begünstigt, dass die Zinsen nach wie vor auf einem sehr tiefen Niveau verharren und Immobilieninvestitionen aufgrund der grossen Unsicherheit an den Kapitalmärkten ein weitaus höheres Vertrauen geniessen als Aktienanlagen oder das eigene Sparkonto, welches möglicherweise mit Negativzinsen belastet wird.

Das Angebot ist dünn

Die erhöhte Nachfrage nach Wohneigentum deckt sich nicht mit dem zur Verfügung stehendem Angebot – weder in den Ballungszentren und deren Agglomerationen noch in gewissen Ferienregionen. Die Auswahl ist somit sehr beschränkt. Hinzu kommt, dass Personen, die altersbedingt mit einem Verkauf ihrer Liegenschaft liebäugelten, in Anbetracht der pandemiebedingten Situation in den Altersheimen dazu tendieren, bis auf Weiteres in ihrem Eigenheim zu verbleiben. Die Preise sind dementsprechend hoch und daran dürfte sich aufgrund der augenblicklich vorherrschenden Rahmenbedingungen in absehbarer Zeit auch nicht viel ändern.

Jetzt ist der richtige Zeitpunkt

Trotz der Marktsituation gehen Experten nicht davon aus, dass die Preise für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser weiterhin stark ansteigen werden. Mit einem Wertzuwachs von bis zu 47 Prozent innerhalb der letzten zehn Jahre scheint das Ende der Fahnenstange für viele Branchenkenner langsam erreicht. Demnach ist ein Haus, das 2010 noch eine Million Franken kostete, heute über CHF 1,4 Mio. wert. Dass diese Berechnung nicht als verbindlich betrachtet werden kann, versteht sich von selbst. Der Zustand der Immobilie, die Lage und Ausstattung sind nach wie vor wichtige Faktoren bei der endgültigen Preisgestaltung. In gewissen Regionen und in der Stadt Zürich liegt der Wertzuwachs daher auch deutlich darüber. Die Situation zeigt aber klar: Wer beabsichtigt, seine Immobilie zum jetzigen Zeitpunkt zu verkaufen, zählt zu den Gewinnern. Gleichzeitig sollten Kaufinteressierte nicht auf tiefere Preise hoffen. Im Gegenteil: der Verkaufsprozess hat sich nach dem Lockdown beschleunigt und erfordert demnach schnelle Entscheidungen seitens der Käuferschaft.