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Nachhaltigkeit diktiert den Immobilienmarkt

Immobilien verkaufen, Mehrfamilienhaus kaufen

29. Juli 2022

Der Klimawandel schreitet voran. Die Nachfrage nach CO2-effizienten Liegenschaften steigt. Was bedeutet diese Entwicklung konkret? Welche Parameter stehen für eine nachhaltige Immobilieninvestition und was für Konsequenzen ergeben sich daraus für ältere Bestandsbauten?

Mit der Lancierung des Schweizer Minergie-Labels im Jahr 1998 wurden wichtige Standards festgelegt, die seither die Energieeffizienz von Neubauten sicherstellen und richtungsweisend für die Immobilienbranche sowie den angestrebten Netto-Null-Zielen der Schweiz sind. Nach Einschätzungen unserer Immobilienexperten ist jedoch nur knapp ein Drittel des landesweiten Gebäudeparks auf einem guten Weg. Der verbleibende Rest stellt ein derart grosses Volumen dar, dass es zur Erreichung der Energiestrategie 2050 enormer Anstrengungen aller Interessensgruppen bedarf.

Der Immobilienmarkt reguliert sich selbst

Wenngleich im vergangenen Jahr das revidierte CO2-Gesetz vom Schweizer Stimmvolk abgelehnt wurde, so ist das Bewusstsein für mehr Nachhaltigkeit in den Köpfen omnipräsent und dessen Dringlichkeit weitgehend erkannt. Davon zeugt nicht zuletzt die steigende Nachfrage nach Photovoltaikanlagen und effizienten Heizsystemen wie Wärmepumpen oder Solarwärme. «Der Markt hat eine Eigendynamik entwickelt, die sich aufgrund der aktuellen Situation in der Ukraine noch weiter verstärken wird», so Paolo Lendi, der unter anderem diverse Bauherrentreuhandmandate für Neubau- und Sanierungsprojekte unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit betreut.

Der Umwelt verpflichtet

Viele Investoren verfolgen bereits seit längerem eine nachhaltige Anlagestrategie. Zum einen, um den eigenen ökologischen Ansprüchen als auch denen künftiger Mieterinnen und Mieter gerecht zu werden und Leerstände zu vermeiden. Zum anderen, um die Betriebskosten gering zu halten, Ressourcen zu schonen und eine langfristig ertragsreiche Rendite zu sichern. Des Weiteren beeinflussen internationale Regulatorien den hiesigen Immobilienmarkt. So stehen unter anderem Banken in der Pflicht, zunehmend nachhaltig zu agieren, was sich zwangsläufig auf die Finanzierung von Immobilien auswirkt. Mit anderen Worten: Schweizer Investoren und Eigentümer von Liegenschaften sind gezwungen, mit den globalen Entwicklungen mitzuhalten.

Was zeichnet eine nachhaltige Immobilie aus?

«Das, was wir heute unter dem Begriff Nachhaltigkeit verstehen, ist mittlerweile komplexer als jedes bestehende Minergie-Label», so Paolo Lendi. Der erfahrene Bauherrenvertreter orientiert sich bei der Planung und Realisierung von Bau- oder Sanierungsprojekten am «Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz SNBS Hochbau». Das Regelwerk berücksichtigt neben Umweltkriterien, auch gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedürfnisse und betrachtet den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie. Mit anderen Worten: die Lebensqualität wie Gesundheit, Sicherheit und Komfort sind ebenso wichtige Nachhaltigkeitsparameter wie die Nutzungsflexibilität, der Nutzermix, Ressourcenverbrauch oder der Rückbau eines Objekts.

Merkmale richtig gewichten

SNBS Hochbau Standards werden heute bei Neubauten als auch bei Sanierungsprojekten angewendet. «Wenngleich bei bestehenden Liegenschaften gewisse Parameter vorgegeben und daher nur bedingt beeinflussbar sind, so gibt es dennoch zahlreiche Massnahmen, um eine Liegenschaft im Hinblick auf mehr Nachhaltigkeit aufzuwerten», erklärt Paolo Lendi. Investitionen sollten aber vorab mit entsprechenden Experten abgeklärt werden. Deren Expertise hilft privaten und institutionellen Investoren, die jeweiligen Potenziale und Risiken einer Liegenschaft zu erkennen und richtig zu gewichten. Ein erster Schritt in Richtung Netto-Null-Gesellschaft ist damit geebnet.

Wir unterstützen Sie gerne und freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme.

Erfahren Sie mehr über die Nachhaltigkeitsansätze im Interview mit Jessika Baccetti!